Zeltinger Big Points zum Jahresausklang - Spielbericht aus dem TV
Kreisliga A: Gräfen-Elf verkürzt dank eines 2:1-Erfolges Abstand zu Niederemmel auf vier Punkte
Der SV Zeltingen-Rachtig hat die Liga mit einem 2:1-Erfolg gegen Tabellenführer SV Niederemmel wieder spannend gemacht. Die Gräfen-Elf war am Samstagnachmittag vor 450 Zuschauern die über weite Strecken bessere Mannschaft und gewann verdient. Den Abstand bis auf vier Punkte verkürzt zu haben, war für den Zeltinger Coach ein angenehmer Nebeneffekt.
Beste äußere Bedingungen, eine tolle Kulisse und eine starke Schiedsrichterleistung von Christoph Zimmer sorgten an dem trocken-kalten Adventsvorabend für beste Bedingungen. Die Zeltinger mussten die Partie in jedem Fall gewinnen, um ihre Chancen auf den Titel zu wahren. Und Niederemmel kam mit der Empfehlung der besten Abwehr zum Tabellenzweiten, der die mit Abstand beste Offensive besitzt. Am Ende waren sich die 450 Besucher in der Werner-Kalle-Arena an der Zeltinger Brücke darin einig, dass die bessere, weil aktivere und variabler agierende Mannschaft zu Recht gewonnen hatte.
Nadelstiche nach dem 1:0
Zeltingen-Rachtig besaß in einem interessanten, intensiven und temperamentvollen Spitzenspiel ein klares Chancenplus, das sich zunächst aber nicht im Ergebnis widerspiegelte. Alex Kappes’ Schnittstellenpass vereitelte Niederemmels Torwart Maik Seuser ebenso, wie einen Konter der Gastgeber, als Florian Blesius auf Tim Jakobs durchsteckte und der Emmeler Keeper den linken Arm ausfuhr (16.). Den Nachschuss setzte Alexander Kappes neben den Pfosten. Anschließend spielte Blesius den Torwart aus, doch der Winkel war zu spitz. Ein paar Minuten später parierte Seuser, der später bei beiden Toren machtlos war, einen 18-Meter-Schuss von Blesius aus vollem Lauf. Einmal wurde es auch vor dem Zeltinger Gehäuse gefährlich, als Tom Meyer nur knapp eine Rechtsflanke von Pedro Fernandes an den Außenpfosten setzte (23.). Zeltingen diktierte das Geschehen, nahm über die Außenpositionen Fahrt auf und hatte gute Möglichkeiten, doch Niederemmel wirkte stets wach, auch wenn es Phasen gab, in denen es sich Verschnaufpausen gönnte. Doch fünf Minuten vor der Pause schlug Zeltingen zu: Kappes wurde im Strafraum gefällt, den konsequent geahndeten Elfmeter des Referees versenkte Spezialist Jonathan Kuhn unten links zur längst überfälligen Zeltinger Führung – 1:0 (40.). Doch die Gäste setzten kurz vor der Pause noch zwei Nadelstiche. Nach einer Flanke von Manuel Leitzgen war Patrick Dienhart per Kopf dermaßen überrascht, dass er die Kugel übers Gebälk chippte und wenig später verpasste Benedikt Vogedes eine Hereingabe von Meyer um Haaresbreite. Als in der zweiten Hälfte fünf Minuten gespielt waren, fiel das 2:0 - nach einer Musterkombination über Blesius und Kappes erzielte Pascal Meschak das 2:0 (50.). Niederemmel war fortan in der Defensive gebunden und fand nach vorn keine Lösungen, um die kompakt stehende und keine Kompromisse duldende Zeltinger Abwehr in größere Schwierigkeiten zu bringen. Die Gäste versuchten alles, doch weder ein Freistoß von Maxi Schäfer noch ein Schlenzer von Leitzgen oder ein Kopfball von Christoph Kettern fanden den Weg ins Tor. Ein Heber des überragenden Meschak hätte sogar das 3:0 bedeuten können, als Seuser zu weit vor seinem Kasten stand. Als Schäfer zwei Minuten vor Schluss per Kopf zum Anschlusstreffer für den Tabellenführer traf, wurde es nochmals kritisch. So hatte die Zeltinger Abwehr nebst dem umsichtig agierenden Schlussmann Björn Griebler einige heikle Situationen zu überstehen, bevor Zimmer abpfiff. Griebler hatte mit der letzten Aktion einen Freistoß von Fernandes noch zur Ecke gelenkt.
Die Statements der Trainer
Niederemmels Trainer Bernd Reitz sprach von einer „verdienten Niederlage, weil wir über weite Strecken zu passiv waren und teilweise auch ängstlich agierten. Zeltingen war heute die bessere Mannschaft. Es ist alles gut. Wir haben jetzt das zweite Mal verloren, gehen aber mit vier Punkten Vorsprung in die Winterpause.“ Zeltingens Coach Karl-Heinz Gräfen sah ein „offenes und gutklassiges Spitzenspiel. Beide Mannschaften haben gezeigt, dass sie zur Spitze gehören. Wir waren heute über die gesamten 90 Minuten sehr präsent und im Kopf sehr handlungsschnell. Der Tick mehr Willen hat den Ausschlag gegeben. Wichtig war, dass Vogedes in der 44. Minute den Ausgleich nicht macht. Ansonsten sind wir gut in die Zweikämpfe gekommen, haben schnell nach vorn gespielt und auch die zweiten Bälle gewonnen. Der Sieg war sehr wichtig, um in der Liga nochmals Spannung aufzubauen.“ (L.S.).